Meine Vision: Wissen und Unterstützung für alle

Shau Chung Shin steht vor zwei Flipcharts voll mit Post-its mit Beiträgen von den Teilnehmern

Ich halte eine kurze Trainingseinheit vor jungen Führungskräften in Agadir, Marokko. Ich habe mich wochenlang für diese wenigen Minuten vorbereitet. Und ich glaube, es ist ganz gut geworden. Mein Dank gilt an dieser Stelle Ivo Haase, Katharina Kurrat und Younes Shaimi, die mich bei den Vorbereitungen sehr unterstützt haben. Mit Wissen und vor allen Dingen psychologischer Sicherheit. Denn ich habe wenig Übung vor Menschen zu sprechen und muss mir Wort für Wort alles aufschreiben, damit es einigermaßen läuft. Dafür brauche ich ein Umfeld, in dem ich mich wohl und sicher fühle. Von dem ich nicht verurteilt werde. Wo meine Stärken, auch wenn sie noch von meiner Unsicherheit in dieser Situation verdeckt werden, betont werden. All das haben mir diese drei Personen gegeben.

Meine Vision
Meine Vision ist, dass alle Menschen, unabhängig von Geburtsort und Umfeld die Unterstützung, das Wissen und die Motivation erhalten, das ihnen ermöglicht, ein gutes Leben zu führen.

Wissen und Unterstützung sind ungleich verteil
Wer hat, der bekommt. Dabei gibt es gibt sehr viel wertvolles und hilfreiches Wissen, das frei verfügbar ist und Menschen und Organisationen, die motiviert sind andere Menschen zu unterstützen. Dieses Wissen und diese Unterstützung stehen aus verschiedenen Gründen jedoch leider nicht allen zur Verfügung. Gerade diejenigen, die wenig haben, bekommen auch wenig. Und wie überall, wenn Ressourcen ungleich verteilt ist, entsteht Benachteiligung. Aus Benachteiligung entsteht Stress, Frust, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Wut, Angst und Gewalt.

Schon als Kind war ich nicht einverstanden mit der Ungerechtigkeit
Ich hatte das Glück, von klein auf viel zu reisen und habe die Armut in anderen Ländern gesehen und fand es damals schon sehr unfair, wie sehr das Leben und die Gesundheit eines Menschen davon abhängen, wo man zufälligerweise geboren wird und unter welchen Umständen ein Mensch aufwächst. Es macht mich traurig zu sehen, wie Potenziale verschwendet werden oder Menschen leiden müssen. Es ärgert mich, wenn man diesen Menschen dann auch noch selbst die Schuld gibt. 

Ich selbst bin in zwei Kulturen aufgewachsen. Zu Hause herrschte die kollektivistisch-hierarchisch geprägte Kultur meiner Eltern vor, wo es oft darum ging, sich in dem sozialen Umfeld unterzuordnen und den Mund zu halten. Im externen (deutschen) Umfeld, herrschte die individualistisch-partnerschaftlich geprägte Kultur vor, wo es wiederum darum ging, die Dinge möglichst allein und selbständig zu tun und wo man seinen Mund aufmachen musste, um etwas zu erreichen. 

Viele Fähigkeiten, die ich brauchte, um in diesem Umfeld erfolgreich zu sein – unter anderem meine eigenen Meinung zu vertreten, den Mund aufzumachen und auf Augenhöhe zu kommunizieren – habe ich mir im Laufe meines Erwachsenenlebens erst angeeignet. Mit neuem Wissen und motivierender Begleitung von Mentoren, Coaches und Trainer:innen.

Ich habe also erlebt, wie sehr das Umfeld einen prägt und dass selbst diejenigen, die in ein und demselben Land aufwachsen, nicht alle die gleichen Voraussetzungen haben, von den ökonomischen Voraussetzungen ganz zu schweigen. Ich habe selbst erlebt, wie neues Wissen und die passende Unterstützung mich dazu befähigt haben, ein glückliches Leben zu leben.

Und doch treffe ich immer wieder auf Menschen, die auf einen herabschauen, wenn man die eine oder andere Fähigkeit nicht so gut kann. Oder wenn man nicht so „erfolgreich“ ist wie sie. Als könnte jeder mit ein bisschen Nachdenken sein Leben selbst in die Hand nehmen und ändern. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es nicht so einfach ist. Dass es vielleicht gar nicht möglich ist. Dass es ohne neues Wissen und Unterstützung nicht geht. Dass es ohne Zeit und Geld nicht geht. 

Ich möchte Menschen dabei helfen, sich und anderen zu helfen
Meine Ziel ist es, die Ungleichheit in der Welt zu reduzieren und dadurch zu einer gesünderen und friedlicheren Welt beizutragen. Ich mache das, indem ich meine Fähigkeiten als Kommunikationsdesignerin dafür einsetze, dass Menschen, die wenige Chancen und Ressourcen haben, Wissen und Unterstützung erhalten, die sie dazu befähigen, ein gutes Leben zu führen. Außerdem unterstütze ich Menschen und Organisationen, die dieses Ziel unterstützen, indem ich ihnen dabei helfe, sichtbarer und damit erfolgreicher zu werden. 

Als Kommunikationsdesignerin kann ich dafür sorgen, dass Wissen gerade Menschen zugänglich gemacht wird, die über wenige Ressourcen verfügen. Neue Informationen und Ideen und Wissen darüber, wo man sich Unterstützung holen kann. Oder wie man andere unterstützt. Das ist aktuell meine Mission bei meiner Initiative Gesund in MeinerStadt, eine Plattform und Kampagne, die Wissen und Unterstützung rund um das Thema mentale Gesundheit zugänglich macht. Das ist meine Mission, wenn ich etwas Neues lerne und sehe, dass ich anderen damit helfen kann. Ich gebe mein Wissen gerne weiter. 

Neulich hat man mich gefragt, was ich, wenn ich nicht Designerin geworden wäre, sonst geworden wäre. Ich habe mir sehr viel vorstellen können und der Zufall wollte es, dass ich diesen Beruf ergriffen habe. Selbst wenn ich Biologin, Mathematikerin oder Polizistin geworden wäre, ich hätte früher oder später etwas gemacht, womit ich gesellschaftlich und ökologisch einen Unterschied machen kann.

Kategorie:Persönliches

Hallo! Ich bin Designerin, Businessfrau und Founderin von HAHAHA Global und Gesund in MeinerStadt. Ich entwickle Lösungen und Produkte, die zu einem offenen und positiven Umgang mit Tabus anregen. Dadurch trage ich zu einer gesünderen und friedlicheren Welt bei.

2 Kommentare

  1. Danke für deine Vision! und danke, dass du die Welt mit deiner Arbeit gerechter machst! Wir brauchen Menschen wie dich!

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